1980 Moskau / Biographie
Raudaschl/Ferstl: Wermutstropfen im Silberbecher
1980
Moskau

Hubert Raudaschl (* 26. 8. 1942) hatte schon einmal Silber (1968 im Finn) gewonnen, Gold wäre also das Höchste gewesen. Doch es sollte nicht sein. Ein Protest des Schweden Sundelin nach der dritten Wettfahrt und eine umstrittenen Jury-Entscheidung kostete das österreichische Boot den Tages- damit letztlich auch den Gesamtsieg.
Um zu siegen, hätte der erfahrene Seebär vom Wolfgangsee und sein Vorschoter Karl Ferstl (* 31. 12. 1945) in den Gewässern vor Tallinn die letzte Wettfahrt gewinnen müssen. Raudaschl: "Die Nervenanspannung war gewaltig. Mit einem Ausrutscher wäre der vierte Platz möglich gewesen, durch einen Spitzenplatz der Sieg in greifbarer Nähe." Letztlich setze sich der Gesamtführende Waleri Mankin (UdSSR) mit einem siebenten Tagesrang vor Raudaschl/Ferstl (9.) durch.
Der Trost für Hubert Raudaschl: Er wurde anschließend zum Ehrenbürger von St. Gilgen ernannt. Mit vier weiteren Olympia-Starts bis 1996 ist er mit insgesamt zehn Teilnahmen Österreichs einsamer Rekordhalter.