"Man muss wachrütteln und mutig sein. Veranstaltungen wie das Sportforum Schladming sind ein hervorragender Träger", begann ÖOC-Präsident Karl Stosss seine gut 30-minütigen Ausführungen. Stein des Anstosses: "Nur 28 Prozent der Kinder in Österreich bewegen sich regelmäßig, 72 Prozent der bis 10-Jährigen bewegen sich kaum bis gar nicht. In Skandinavien ist es ziemlich genau umgekehrt. Diese Zahlen gilt es schnell zu ändern, denn ist Tatsache, dass Kinder, die sich nicht bewegen, öfter krank werden, dadurch höhere Kosten verursachen und in der Regel in der Schule auch die schlechteren Noten haben, weil ihre Konzentrationsfähigkeit leidet." Reformbedarf bestünde - so Stoss weier -  auch bei der Haftungssituation von Volksschullehrer-innen und Kindergarten-Pädagogen, die bei Sportunfällen persönlich haften. "Das ist Unsinn und sollte rasch aus der Welt geschafft werden."

Der ÖOC-Präsident über ...

... Einsparungsmöglichkeiten für die Republik: "Studien belegen, dass jeder in den Sport investierte Euro fünf Euro an Behandlungskosten spart."

... finanzielle Gebarungen: "Die finanziellen Resourcen für den heimischen Leistungssport sind eigentlich vorhanden. Die Österreichischen Lotterien investieren jährlich mindestens 80 Millionen Euro, dazu kommen 20 bis 30 Millionen aus der Politik. Geld ist da, es wird nur im Gießkannensystem verteilt, viel zu viel versickert in der Administration."

... gesellschaftspolitische Ziele: "Dem Österreichischen Sport fehlt die Vision. Ronnie Leitgeb (Initiator des Sportforums) hat recht. Es gibt mehr ein Gegeneinander als ein Miteinander. Sport und Unterricht gehören gemeinsam organisiert, nicht getrennt. Und es sollte einen Gratis-Zugang zu öffentlichen Sportstätten geben."

... die Organisation von Leistungssport: "Deutschland könnte uns hier als Vorbild dienen. Da ist mit dem DOSB nur eine Organisation für den Leistungssport verantwortlich - bei uns sind es derzeit noch drei. Das sollten wir vereinheitlichen, Synergien nutzen, effizienter werden!"